Ein unvergesslicher Tag, erst in der Kirche und dann beim Wirt
Am vergangenen Samstag feierte der Dackelclub Chiemgau sein 50jähriges Gründungsjubiläum ein bedeutendes Jubiläum – 50 Jahre Leidenschaft für die kleinen Vierbeiner.
Die festliche Messe in der gut besetzten Sankt Peter u. Paul Kirche in Erlstätt wurde von Pater Johann zelebriert, der in seiner Predigt die Bedeutung von Vereinen für das Gemeinwesen hervorhob. Pater Johann drückte seine Freude über die lange Tradition des Dackelclubs aus und würdigte die vielen gemeinsamen Aktivitäten und den Zusammenhalt der Mitglieder.
Im Gottesdienst wurde in den Fürbitten für die Jagd und die Natur, für den Frieden auf Erden und für einen respektvollen Umgang mit unseren Tieren, insbesondere unseren Dackeln, gebetet und auch aller verstorbenen Mitglieder gedacht.
Ein besonderes musikalisches Highlight boten die Inntaler Hornbläser unter der Leitung von Hornmeister Heinz Portenhauser, die mit ihrer stimmungsvollen Musik für eine festliche Atmosphäre sorgten. Eine Überraschung gab es am Ende des Gottesdienstes, als drei Bläser mit ihren Alphörnern zwei Musikstücke bliesen, einmal einen Landler und „Auf Wiedersehen“. Der Klang der tiefen Töne hallte durch die Kirche und hinterließ bei allen Anwesenden einen bleibenden Eindruck. Die Kirchenbesucher spendeten viel Applaus.
Wie es in Bayern Brauch ist, ging es nach dem Kirchgang gleich weiter ins Wirtshaus, wo jedes Mitglied zur Begrüßung sein Jubiläumsgeschenk erhielt.
Unsere Geschenktüte soll ein schönes Andenken sein und enthält Nützliches und Hochwertiges wie ein süffiges Jubiläumsbier, extra für uns abgefüllt von der Brauerei Wochinger in Traunstein, einen Flaschenöffner von Christian Baumann selbst erzeugt, ein Pilsglas mit Logo und ein Bierfuizl mit den Logos der Sektion Chiemgau, des BDK und des DTK.
Die Vorsitzende J. Betzl eröffnete die Veranstaltung mit einer herzlichen Begrüßung und hieß die Ehrengäste, den BDK-Vorstand Torsten Erlemeier, den Sektionsehrenpräsidenten Kaspar Stiedl sowie die beiden Vertreter des Österreichischen Dackelklubs, Präsident Magister Sebastian Hochradl und Ehrenpräsident Dr. Johann Ostermann, herzlich willkommen.
Anschließend blickte J. Betzl auf die beeindruckenden 50 Jahre seit der Gründung der Sektion zurück. Sie hätte heute gerne das Gründungsmitglied Gerhard Hiemer aus Traunstein, der in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden ist, persönlich begrüßt. Leider war ihm dies aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich. Bei meinem letzten Besuch erzählte er mir jedoch, wie er 1957 durch seinen Vater zum Dackel-Liebhaber wurde und warum er 1974 mit 13 weiteren Personen die Sektion Chiemgau gründete.
In ihrem Rückblick hob J. Betzl besonders die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit hervor. Sie war der festen Überzeugung, dass der Dackelclub nur dank des Einsatzes und der Leidenschaft seiner ehrenamtlichen Mitglieder heute so gut dasteht. Dieses bemerkenswerte Engagement ist das Fundament, auf dem die Erfolge des Vereins aufgebaut sind und deshalb ist es mir heute ein besonderes Anliegen, allen Mitgliedern zu danken, die sich immer wieder in das Vereinsleben einbringen, so Justine Betzl. Sie schloss ihre Rede mit den Worten: Feiern wir nun gebührend unseren 50. Geburtstag und gehen wir mit Freude und Enthusiasmus in die nächsten 50 Jahre zum Wohle unserer Dackel unter dem Motto
„In schönster Form die beste Leistung“
Nehmt euer Glas und lasst uns auf unsere Dackel und alle Frauchen und Herrchen anstoßen.
Danach ergriff der BDK-Vorsitzende das Wort. Er bedankte sich für die Einladung und griff die Worte von J. Betzl zum Thema Ehrenamt auf. Als besonderes Geschenk überreichte er einen von einem BDK-Mitglied handgefertigten Dackel.
Anschließend ergriff der Präsident des Österreichischen Dachshundklubs das Wort. Auch er bedankte sich für die Einladung und hielt eine kurze, aber sehr interessante Rede. In seinen Ausführungen verglich er das Vereinsleben und die Liebe zum Dackel mit dem Zauberwürfel Rubik’s Cube, den er als Geschenk mitgebracht hatte. Er erklärte, dass in beiden Bereichen das Streben nach Perfektion und Erfolg oft im Mittelpunkt stehe, es aber nicht immer möglich sei, alles richtig zu machen. Diese charmante Metapher regte zum Nachdenken an und schuf eine angenehme Atmosphäre des Verständnisses und der Gemeinschaft unter den Anwesenden.
Die Jubiläumsfeier war nicht nur ein Anlass zum Feiern, sondern auch eine Gelegenheit, die Gemeinschaft zu stärken und die Liebe zum Dackel hochleben zu lassen.
Die Vorstandschaft der Sektion Chiemgau bedankt sich bei Pater Johann, bei allen Besuchern, Mitgliedern, Unterstützern und Spendern, die mit uns diesen besonderen Tag verbracht haben. Ein herzliches Vergelt´s Gott geht an den Wirt Andreas Fliegl und seinen Mitarbeitern für das hervorragende Essen und den prompten und freundlichen Service.
Justine Betzl
Fotos: Hubert Remmelberger, Marion Tippmann-Böge, Andrea Krammer und Justine Betzl
Begrüßungsrede zur Jubiläumsfeier
Liebe Mitglieder, liebe Dackelfreunde,herzlich willkommen zur Jubiläumsfeier der Sektion Chiemgau!
Es ist mir heute eine große Freude, euch ALLE hier begrüßen zu dürfen.
Besonders begrüßen möchte ich den 1. Vorsitzenden des Bay. Dachshundklub Torsten Erlemeier, unseren Sektions-Ehrenvorsitzenden Kaspar Stiedl und unseren geschäftsführenden Sektions-Vorstand.
Ein herzlicher Gruß geht an unseren österreichischen Nachbarverein, an den geschätzten Präsidenten des Dachshundklub Österreich,
Magister Sebastian Hochradl und seinem Vater und an den Ehrenpräsidenten des Österreichischen Dachshundklub Dr. Hans Ostermann.
Dr. Ostermann ist Mitglied in der Sektion und seit 1967 im BDK. Er ist sehr oft als Jagdgebrauchsrichter in unserer Sektion tätig.
Ein besonderer Gruß gilt der Jagdhornbläsergruppe Inntal unter der Leitung von Hornmeister Heinz Portenhauser, die wie schon in der Kirche unseren Festabend musikalisch umrahmen wird.
Sehr gerne hätte ich heute unser Gründungsmitglied Gerhard Hiemer hier begrüßt, denn Gerhard hat vor 50 Jahren maßgeblich zur Gründung unserer Sektion beigetragen.
Ich habe ihn vor einigen Tagen besucht und es tat ihm sehr leid, dass er heute aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich anwesend sein kann.
Mit seinen 90 Jahren strahlt er noch immer die Begeisterung für den Dackel und unsere Sektion aus.
Er erzählte mir, wie er als aktiver Turner im Traunsteiner Turnverein war und von Dackeln keine Ahnung hatte. Sein Vater, der im Bay.Dackelklub als Zuchtwart tätig war, zwang ihn fast, in den BDK einzutreten und künftig zu den Welpenabnahmen mitzufahren.
So trat er 1957 in den BDK ein, fuhr brav mit seinem Vater als Hilfszuchtwart mit. Und nach einer Einarbeitungszeit von 2 Jahren wurde er dann zum Zuchtwart ernannt und war für den südlichen Teil des BDK zuständig und es hat ihm dann auch viel Spaß gemacht.
Interessant war, dass man damals die Tätowierzange erst per Post beim BDK anfordern musste, diese dann per Post zugeschickt wurde und man sie nach getaner Arbeit wieder nach München zurückschicken musste. Das war immer sehr zeitaufwendig, meinte er! Aber zu der Zeit besaß der BDK nur eine Tätowierzange für alle Sektionen!
Seinen letzten Wurf nahm er 2014 im Alter von 80 Jahren bei Florian Krammer ab. Insgesamt hat er in all den Jahrzehnten ca. 3000 Welpen abgenommen.
Ich soll ausrichten, dass er in Gedanken bei uns ist. Er freut sich, dass wir nach 50 Jahren auf die Erfolge und die gemeinsame Zeit zurückblicken und wünscht uns einen gelungenen Festabend voller Freude, Erinnerungen und neuer Inspiration. Feiert schön und genießt die gemeinsame Zeit!
Gerhard Hiemer ist seit 1957 Mitglied im BDK. Von 1959 bis 1974 war er Zuchtwart im BDK und bis 2014 war er Zuchtwart in unserer Sektion.
Nun möchte ich euch einladen, mit mir einen kurzen Rückblick auf die letzten 50 Jahre zu werfen.
Auf den Tag genau vor 50 Jahren gründeten 14 Personen in Traunstein beim Hanslwirt die Sektion Chiemgau. Alle von ihnen hatten Dackel und alle waren bereits Mitglieder des BDK.
Warum eine Sektion gründen? Ganz einfach, sie haben sich gefunden, weil sie gemeinsame Interessen hatten.
Der Dackel und seine Zucht, die Jagd und die Liebe zur Natur und zur Heimat und deshalb wollten sie eine eigene Sektion im Chiemgau haben.
Neben Gerhard Hiemer war Anton Kittl aus Siegsdorf ein unermüdlicher Motor bei der Verwirklichung dieses Vorhabens.
Vorsitzende wurde Margret Dörrenberg aus Schleching, eine Nichtbayerin! Sie war, so Hiemer, aber sehr wohlhabend und leitete die Sektion für die nächsten zehn Jahre zielstrebig.
2. Vorsitzender wurde der Dackel Toni (Kittl), der als bayerisches Urgestein auch der Ansprechpartner für jagdliche Belange wurde.
Die Sektion zählte zum Jahresende bereits 40 Mitglieder.
1984 wurde die Sektion Bad Aibling und 1987 die Sektion Mühldorf gegründet.
Natürlich wechselten Mitglieder, die näher an diesen Sektionen wohnten, zu den neu gegründeten Gruppen.
Dennoch zählte die Sektion Chiemgau 1994 bereits 174 Mitglieder.
Heute, 30 Jahre später, haben wir genau die gleiche Mitgliederzahl.
In diesem halben Jahrhundert haben wir gemeinsam viele Höhen und Tiefen erlebt, Freundschaften geschlossen und uns stetig weiterentwickelt.
Ob bei unseren gemeinsamen Aktivitäten, den zahlreichen Veranstaltungen oder den Herausforderungen, die wir z.B. bei jagdlichen und nicht jagdlichen Prüfungen gemeinsam gemeistert haben –
jedes einzelne Erlebnis hat unsere Sektion geprägt und gestärkt.
Wir haben nicht nur viele schöne Erinnerungen geschaffen, sondern auch eine lebendige Gemeinschaft, die sich durch Zusammenhalt und Engagement auszeichnet.
Dabei spielt ein ganz entscheidendes Element eine große Rolle:
das EHRENAMT!
Vereinsmitglieder, die sich ehrenamtlich engagieren, opfern einen Teil ihrer Freizeit, um die Aufgaben im Verein zu erfüllen.
Dies erfordert eine gute Balance zwischen persönlichen Verpflichtungen und dem Ehrenamt.
Ehrenamtliche müssen oft auch Verantwortung übernehmen, sei es für die Finanzen, die Mitgliederverwaltung oder die Planung und Durchführung unserer Dackelprüfungen.
Die Arbeit ist oft sehr zeitintensiv, vor allem für die Vorstandschaft,
wo die Entscheidungen zudem sehr transparent und nachvollziehbar getroffen werden.
Dies stärkt das Vertrauen und fördert das Gemeinschaftsgefühl.
Ich denke, dass dies in den letzten 50 Jahren gut funktioniert hat und dass die Sektion dank all der ehrenamtlichen Vereinsmitglieder so gut dasteht.
Aus diesem Grund ist es mir heute ein besonderes Anliegen, mich bei allen Mitgliedern zu bedanken, die sich immer wieder aufs Neue in das Vereinsleben einbringen.
Dass wir Euch heute ein so schönes Geburtstagsgeschenk überreichen konnten, dafür möchte ich den Guntermänners, Krammers, Kollmannsbergers, Bettina Dempf mit Johannes, Katharina Seidel, Manuela Hummel und meinem Mann Herbert ein Vergelt`s Gott sagen, denn sie haben fleißig bei den Vorarbeiten mitgeholfen.
Für die schönen Flaschenöffner, die an der Tasche baumeln, bedanken wir uns ganz herzlich beim Spender Christian Baumann.
Lasst uns nun unseren 50. Geburtstag gebührend feiern und
mit Freude und Begeisterung in die nächsten 50 Jahre zum Wohle unserer Dackel starten unter dem Motto
„In schönster Form die beste Leistung“
Und nun trinken wir auf unsere Dackel sowie auf Frauchen und Herrchen, Prost
Zwei Sprüche, die ich liebe!
„Auf vier kurzen Beinen mag manchem ich komisch erscheinen
doch mein treuer Dackelblick ist meines Menschen ganzes Glück“
„Ein Haus ohne Dackel, ist wie ein Himmel ohne Sterne“
Justine Betzl